Gute Bedingungen vor allem zu Beginn und viele tolle Leistungen bot das zweite Austrian Top Meeting 2017 in Ried. Lokalmatador Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) zeigte erneut seine Konstanz auch vor Heimpublikum und beförderte den 2kg Diskus zweimal über die 65m Marke. Aber nicht nur er, sondern mehrere Österreicher zeigten gute Leistungen in Ried, auch wenn das Wetter ab 19:30 Uhr bedeutend kühler wurde und besonders für Sprintdisziplinen vielleicht nicht mehr ganz ideal war.

Meetingdirektor Wolfgang Moshammer vom LAG Genböck Haus RIED zog folgendes Resümee: „Wir hatten ein Riesenglück mit dem Wetter. Rundherum hat es geblitzt und gedonnert aber bei uns ist kein Tropfen gefallen, auch wenn es teilweise schon etwas windig war. Wir konnten dem Publikum wieder Stadionrekorde auf sehr hohem Niveau bieten. Die Besucher können bei uns im Stabhochsprung und Diskuswurf wirklich hautnah an die Athleten. Die Tribüne war wieder toll besetzt und wir haben auch schon wieder Ideen für das nächste Jahr, auch wenn wir das Austrian Top Meeting mit dem kleinsten Budget sind. Bedanken möchte ich mich bei allen Vereinskollegen des LAG, angefangen von Kindern, Athleten, über Eltern, Trainer und Kampfrichter. Einfach alle halten Zusammen und sorgen für ein tolles Meeting vom Aufbau bis zum Abschluss.“

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Die Wettkämpfe der Reihe nach:

100m:
Der Jamaikaner Michael Campell dominierte den Vorlauf in 10,35s. Auch die zweitschnellste Vorlaufzeit bot mit Tyquendo Tracy ein Jamaikaner mit 10,51s. Knapp dahinter folgte bereits de schnellsten Österreicher Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) in 10,54s.
Das Finale entschied ebenfalls Michael Campell in 10,26s mit neuem Stadionrekord für sich vor seinem Landeskameraden Tyquendo Tracy in 10,40s und Markus Fuchs in 10,68s. Christoph Haslauer (ALC Wels) belegte Rang 4 im B-Finale mit 10,97 sek. (Vorlauf: 10,80 sek.)

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Bereits im Vorlauf unterbot Carina Horn aus Südafrika den Stadionrekord der Slowenin Maja Mihalinec aus dem Vorjahr um 15/100s auf 11,27s. Viola Kleiser (Union St. Pölten) lief mit 11,79s ins Finale, wie auch Magdalena Lindner (ULV Krems / 12,11s) und Savannah Mapalagama (DSG Volksbank Wien / 12,14s). Antonia Kaiser (LAG Genböck Haus Ried) blieb mit 12,38 sek. nur knapp über ihrer Bestleistung.
Im Finale war für die meisten Athletinnen durch den leichten Gegenwind keine Leistungsteigerung mehr möglich. Carina Horn siegte in 11,31s vor einer weiteren Südafrikanerin Tamzin Thomas in 11,67s und der derzeit schnellsten Österreicherin Viola Kleiser in 11,78s. Magdalena Lindner und Savannah Mapalagama kamen als Vierte zeitgleich in 12,38s ins Ziel.

200m Frauen:
Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) blieb mit 24,54s auf Platz 2 nur 9/100s über dem bereits erbrachten U23-EM Limit. Der Sieg ging an die 19-jährige Jamaikanerin Junelle Bromfield in 24,36s. Auf Platz 3 folgte mit Julia Schwarzinger eine Vereinskollegin von Susanne Walli in 24,93s.

800m Männer:
Im rein österreichischen 800m Lauf gewann der österreichische Vertreter über diese Distanz bei der Team EM, Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Proteam) in 1:51,07 vor Leon Kohn (SVS-Leichtathletik) in 1:51,71 (PB) und Nachwuchstalent Paul Seyringer (SU IGLA long life) der mit 1:53,90 auch kurz nach seiner persönlichen Bestzeit in Ostrava wieder eine gute Leistung zeigen konnte.

100/110m Hürden:
Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) lief die schnellste Vorlaufzeit mit 13,14s und markierte damit eine neue Saisonbestleistung. Im Finale siegte dann die Jamaikanerin Shimayra Williams in 13,11s vor Stephanie Bendrat mit 13,45s. Neue pers. BL lief Verena Preiner (Union Ebensee) mit 13,86 sek.
Stephanie Bendrat meinte zu ihrem Wettkampftag: „Der Vorlauf war wirklich gut, vor allem der Start und der mittlere Teil. Auf den letzten zwei Hürden fehlt mir momentan noch ein bisschen etwas. Auf jeden Fall war es wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Der Finallauf war technisch nicht mehr so gut, aber ich bin dennoch mit dem Tag zufrieden und greife bei den Staatsmeisterschaften wieder an.“

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Florian Domenig (DSG Volksbank Wien) gewann die 110m Hürden mit 14,38s (PB) im Vorlauf und 14,87s im Finale und blieb damit ein weiteres Mal unter dem U23-EM Limit (14,50s).

400m Hürden:
Auch im Langhürdensprint gab es einen Stadionrekord. Der Algerier Abdemalik Lahoulou unter bot die 10 Jahre alte Marke des Kroaten Milan Kotur um 1,01s auf 50,29s. Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) in 51,63s erneut klar unter dem U23-EM Limit (52,40s) aber auch über seiner Saisonbestzeit von 50,93s. Tobias Müller (LAC Amateure Steyr) verpasste das angestrebte U20-EM Limit (53,75s) als Sieger des B-Laufes mit 54,59s.

Daniela Ledecka aus der Slowakei blieb als SIegerin in 59,45s nur 15/100s über dem Stadionrekord. Auf Platz 3 landete Astrid Hafner (ULC Riverside Mödling) mit 62,85s.

Weitsprung:
Österreichs Siebenkampfrekordlerin Ivona Dadic (Union St. Pölten) verbesserte ihre Saisonbestleistung im Weitsprung auf 6,37m und gewann damit die Konkurrenz vor der Jamaikanerin Jessica Noble mit 6,33m. Auf Platz 3 kam mit Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) eine weitere Siebenkämpferin, die mit 6,17m auch nur 5cm unter ihrer persönlichen Bestweite blieb.
Ivona Dadic meinte zum Wettkampf: „Ich bin voll zufrieden, der Wettkampf hat gut gepasst. Ich denke darauf kann ich auf jeden Fall aufbauen und der Formaufbau in Richtung WM in London stimmt auf jeden Fall und auch bei die beiden ungültigen Versuche wären gut gewesen.“

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Stabhochsprung:
Österreichs Team EM Starterin Agnes Hodi (Union St. Pölten) gewann die Konkurrenz mit neuer Freiluftsaisonbestleistung von 4,10m vor der Tschechin Nikola Pöschlova und Brigitta Hesch (DSG Volksbank Wien) die jeweils 3,90m überquerten.
Agnes Hodi zu ihrem Sieg: „Ich bin voll zufrieden mit dem Wettkampf und der Saisonbestleistung. Die 4,20m waren auf jeden Fall reine Kopfsache und sind technisch sicher möglich. Die Bedingungen waren ähnlich wie in Tel Aviv und es gab Wind von allen Seiten, aber es hat bis zum letzten Sprung ausgehalten.

Bei den Männern gewann der Portugiese Ruben Miranda mit 5m. Sebastian Ender (ALC-Wels) belegte mit 4,90m Rang 2 vor Florian Matzi (SU Kärcher Leibnitz) mit 4,80m.

Diskuswurf:
Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) gewann auch in seinem Wohnzimmer mit einer Weite über 65,37m, die er bereits im ersten Versuch zeigen konnte. Danach folgten vier ungültige Versuche und mit 65,21m ein weiterer, guter Versuch. Im Interview zeigte sich Lukas prinzipiell zufrieden mit der Weite, die auch teilweise schon für internationale Medaillen gut genug war.
„Nach dem guten ersten Versuch wollte ich besonders vor Heimpublikum vielleicht etwas zuviel, deswegen gab es ein paar ungültige Versuche, auch wenn einer davon recht gut war. Die gute Konstanz die ich momtentan habe, nervt mich allerdings schon fast ein bisschen, denn ich kann noch mehr. Momentan ist anscheinend der Kopf etwas im Weg, aber vielleicht kommt der Ausreisser dann genau zur WM“.

Rang 2 belegte der Ungar Peter Savanyú mit 59,44m vor dem Tschechen Igor Gondor mit 55,52m.

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4x400m Landesmeisterschaften:
Die 4x400m Staffel der TGW Zehnkampf-Union mit Julia Schwarzinger, Hanna Elisabeth Kronsteiner, Sarah Lagger und Susanne Walli verbesserte den oberösterreichischen Landesrekord aus dem Jahr 1992 um 58/100s auf 3:49,23. Auch der Männertitel ging an die TGW Zehnkampf-Union in 3:27,82.

TV Berichte:
Auf ORF Sport-Plus am Mittwoch um 20:15 Uhr werden Zusammenfassungen des Meetings laut ORF Programmvorschau erstmals ausgestrahlt.

Fotos: GEPA Pictures

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