Vom 5. bis 8. Juli fanden in Györ (HUN) die 2. U18 Europameisterschaften statt. 1135 Athletinnen und Athleten aus 50 Nationen kämpften um Medaillen und Titel, zudem war die U18-EM auch der einzige Qualifikationswettkampf für die Youth Olympic Games (YOG), die im Herbst in Buenos Aires/ARG stattfinden werden. Der OÖLV reiste mit einem Team von 8 Athleten nach Györ.

Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union) war im zweiten 100m Hürden Vorlauf im Einsatz und qualifizierte sich mit Platz 3 direkt für das Semifinale der besten 24. Die Zeit von 13,46s wäre klare Bestleistung und sogar österreichischer U18-Rekord, jedoch war der Wind mit +2,5m/s etwas zu stark für eine reguläre Zeit. Insgesamt war dies die fünftschnellste Vorlaufzeit unter 37 Athletinnen. Im Semifinale erwischte Johanna den Start nicht so gut wie im Vorlauf. Mit Platz 2 in 13,62s gab es bei regulären Bedingungen eine persönliche Bestmarke und die direkte Qualifikation für das Finale. Auch die Qualifikation für die Youth Olympic Games in Buenos Aires/ARG im Oktober war damit bereits geschafft.

Der Kommentar zum Vorlauf: „Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden. Den Start habe ich für meine Verhältnisse auch gut getroffen. An der siebten oder achten Hürde bin ich mit dem Nachzugsbein leicht bei einer Hürde hängen geblieben und etwas aus dem Rhythmus gekommen, aber insgesamt hat es gut gepasst.“ Die Stimme zum Semifinale: „Diesesmal habe ich den Start nicht so gut getroffen, aber hinten raus habe ich richtig gut ins Rennen gefunden. Die Qualifikation für die Youth Olympic Games war ein großes Ziel. Es freut mich, dass ich das jetzt schon geschafft habe. Im Finale kämpfe ich jetzt nochmal um eine Bestzeit.“

Sichtlich motiviert ging Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union) über die 100m Hürden in ihr Finale. Von Start weg lief das Rennen perfekt und Johanna meisterte alle Hürden makellos und holte sich mit 13,40s ebenso eine Bronzemedaille. Damit verbesserte Sie nicht nur ihre persönliche Bestmarke aus dem Semifinale sondern auch den österreichischen U18 Rekord um 12/100s. Auch Johanna hatte bereits im Semifinale die Teilnahme für die Youth Olympic Games in Buenos Aires fixiert.

„Ich bin gleich gut in den Lauf gekommen und war voll konzentriert. Am Ende kam für mich ein perfektes Rennen heraus. Im Ziel wusste ich gar nicht was ich geworden bin. Das ich hier Dritte werde, hätte ich mir nie gedacht. Ich war schon froh, dass ich ins Finale gekommen bin und jetzt bin ich natürlich überglücklich.“

 

Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) schaffte sein Ziel, ins Halbfinale über 400m Hürden einzuziehen, souverän. Als Zweiter seines Vorlaufes gelang ihm mit 53,32s die direkte Qualifikation. Auf der Gegengeraden geriet der Oberösterreicher zwar etwas ins Hintertreffen, nach der letzten Hürde konnte er jedoch noch zwei Plätze gutmachen und kam bis auf 15/100s an seine Bestleistung heran.

„Der Lauf war gut, ich habe mein Ziel ins Semifinale zu kommen erreicht, sehr viel besser kann ein Vorlauf nicht sein. Bei der ersten Hürde war ich etwas zu nahe, das konnte ich aber gut korrigieren. Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich denke schon, dass ich mich im Semifinale noch steigern kann.“

Im zweiten Semifinale über 400m Hürden kam Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) zum Einsatz und schlug sich hervorragend. Mit 52,84s gab es für den Drittplatzierten des vorjährigen European Youth Olympic Festivals Platz 10 und neuen OÖ. U18 Rekord. Für das Finale der besten Acht war eine Zeit von 52,36s notwendig. Der Semifinalsieger markierte mit 51,52s sogar eine U18-Jahresweltbestzeit.
„Ich bin heute schneller angelaufen, das hat gut funktioniert. Leider habe ich die vorletzte Hürde nicht ganz so gut erwischt, das hat mir sicher etwas Zeit gekostet. Aber ich zufrieden über die PB , besser hätte es fast nicht laufen können. Das Niveau war extrem hoch, was man auch an der World Lead gesehen hat.“

Leo Lasch (TGW Zehnkampf-Union) war in der Weitsprung Qualifikation im Einsatz und qualifizierte sich mit 7,03m auf Platz 9 für das Finale der besten Zwölf am Sonntag. Nur zwei Athleten sprangen über die direkte Qualifikationsweite von 7,20m bei wechselnden Windbedingungen bis zu 7m/s.

„Ich habe mein Ziel mit dem Finaleinzug erreicht. Der erste Versuch war ziemlich gut, aber übertreten. Im dritten Versuch habe ich dann noch etwas riskiert. Mit dem starken Wind war es recht schwierig zu springen. Ich hoffe im Finale kann ich noch etwas weiter springen.“

Er eröffnete das Weitsprungfinale der besten Zwölf, übertrat aber die ersten beiden Versuche. Im dritten Versuch gelang Leo bei +2,8m/s mit 6,98m ein Sprung nahe an seine Qualifikationsweite, die ihm auch den Einzug in das Finale der besten Acht einbrachte. Dort gelang ihm zwar kein weiterer gültiger Versuch, aber mit Platz 7 qualifizierte sich auch Leo für die Youth Olympic Games in Buenos Aires im Oktober. Allgemein war das Finale, wie die Qualifikation, von stark wechselnden Windverhältnissen und oft zu viel Rückenwind geprägt, womit viele Athleten Probleme hatten.

„Nach den ersten zwei ungültigen Versuchen war die Nervosität schon ziemlich hoch. Das Ziel war schon den Endkampf der ersten Acht zu erreichen, was mir mit 6,98m gelungen ist. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass ich weiter springen kann und will, aber im Anlauf hatte ich heute Probleme. Ich bin trotzdem glücklich, denn für das große Ziel, die Youth Olympic Games in Buenos Aires hat es gereicht, auch wenn die Weite nicht so gut war.“

Paul Seyringer (SU IGLA long life), zeigte über 800m im Vorlauf seine Klasse und bestimmte von Anfang an das Rennen. Auf der Zielgeraden ließ er zwar zwei Gegner ziehen, sein dritter Platz und damit die automatische Qualifikation fürs Semifinale war aber nie gefährdet. Mit 1:55,06min erzielte er die insgesamt sechstschnellste Zeit.

„Das war ein kontrolliertes Rennen von mir, es war vom Beginn weg flott, aber nicht zu schnell. Ich habe sicher noch Reserven, weil ich ja ins Finale kommen will.“

Da das erste Semifinale nicht allzu schnell war drückte Paul von Beginn weg aufs Tempo und lag bei der 400m Durchgangsmarke klar in Front. Diese Führung konnte er bis rund 650m behaupten ehe er vier Läufer passieren lassen musste. Mit 1:53,62 verpasste er das Finale über die Zeitregel nur um 8/100s sicherte sich aber das Ticket für die Youth Olympic Games und belegte Platz 9.

„Ich habe geplant schnell anzulaufen, da der erste Lauf relativ langsam war. Hinten raus bin ich leider ein bisschen hart geworden, besonders wie mich die ersten Läufer überholt haben. Aber ich denke sonst habe ich das ganz gut gemacht und es fehlte nur ganz wenig zum Finaleinzug.“

Romana Zeitlhofer (TGW Zehnkampf Union) startete im Siebenkampf. Sie erzielte 14,78s (-1,3) über die 100m Hürden und schaffte 1,51m im Hochsprung. Am Nachmittag zeigte sie mit starken 13,24m mit der Kugel auf und ließ dann noch 26,38s (-0,8) über die 200m folgen.
Mit einer konstanten Serie von 5,21 / 5,24 (+1,9) / 5,22 im Weitsprung konnte sie sich auf Rang 15 verbessern. Dann hatte sie mit den Verhältnissen im Speerwurf zu kämpfen, nach zwei ungültigen Versuchen schaffte sie dann noch 36,28m. Im 800m-Lauf musste sie dann den vorhergehenden Belastungen Tribut zollen und kam auf 2:39,46min. Gesamt ergab das Rang 17 mit 4,811 Punkten.

„Mir hat über die Hürden die Spritzigkeit etwas gefehlt, aber ich bin der Zeit ganz zufrieden. In der Mitte war leider ein kleiner Fehler drinnen, aber die Zeit passt. Hochsprung war ok, im Kugelstoßen hat das Einstoßen besser funktioniert als dann im Bewerb. Die 200m haben sich am Anfang gut angefühlt, hinten raus wars dann nicht optimal, aber die Zeit ist ganz ok. „Mir ist es halbwegs gelungen mich auf den wechselnden Wind einzustellen, trotzdem war auch der Weitsprung wie der ganze Wettkampf bisher: es wäre besser gegangen. Beim Speerwurf hatte ich erst Probleme mit dem Anlauf, dann mit dem Wind, da waren ich mir den Nerven schon ziemlich am Ende. Zum Glück habe ich dann noch einen gültigen Versuch geschafft. Beim 800er waren meine Beine schon sehr schwer, ich wollte noch PB laufen, es war aber sehr zäh und ging nicht mehr. Insgesamt war der Siebenkampf ok, aber ganz zufrieden bin ich nicht. Ich hoffe ich kann was draus lernen und mit der Erfahrung beim nächsten Mal besser machen.“

Lena Lackner (ATSV Linz LA) kam im ersten 100m Hürden Vorlauf in 13,94s auf Rang 7 und haderte etwas mit dem verpassten Semifinaleinzug. Lediglich 1/100s fehlte zum Aufstieg in das Semifinale.

„Es lief nicht ganz wie geplant. Der Start war gut, aber im Lauf bin ich nicht gut rein gekommen. Die Zeit war trotzdem gut, aber mein Ziel war schon der Aufstieg in das Semifinale.“

Weitspringerin Daniela Kreft (TGW Zehnkampf Union) begann ihren Bewerb leider mit einem ungültigen Versuch, auch der zweite Sprung misslang mit 4,34m völlig. Mit 5,31 (-0,3) gelang ihr zwar im letzten Versuch noch eine Steigerung, es reichte ab nur zu Rang 24 im Endklassement.

„Es war sehr schwierig mit dem Wind, mein Anlauf hat dadurch von Anfang an nicht gepasst. Ich bin enttäuscht, da ich zumindest gut springen und in die Näher meiner PB kommen wollte.“

Leider nicht teilnehmen konnte Anna Baumgartner (SU IGLA long life) über die 800m, die ihren Start wegen eines grippalen Infekts kurzfristig absagen müsste.

Fotos (C) ÖLV/ Coen Schilderman

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