Historischer Erfolg der ÖLV-Frauen beim deutschen Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meeting 2019, die im Siebenkampf erstmals einen Doppelerfolg feiern konnten. Bei der zur IAAF-Combined-Events-Challenge – der Diamond-League der Mehrkämpfer – zählenden Veranstaltung lieferten sich eine sensationelle Verena Preiner (Union Ebensee) und Ivona Dadic (Union St.Pölten) ein elektrisierendes Duell, das erst im 800m-Lauf entschieden wurde. Am Ende hatte Verena Preiner mit 6.591 Punkten die Nase vorne und verbesserte den bisherigen ÖLV-Rekord (6.552 Pkt.) ihrer Konkurrentin um 39 Punkte. Ivona Dadic kam mit 6.461 Punkten auf Rang 2 und lieferte bei ihrem Saisondebüt den zweitbesten Siebenkampf ihrer Karriere ab. Rang 3 ging an Nadine Broersen (NED), die bei Temperaturen über 30 Grad auf 6.232 Punkte kam.

Verena startete fulminant in den Siebenkampf und konnte mit ausgezeichneten 13,42s (+0,1) gleich eine neue persönliche Bestleistung im 100m Hürdenlauf aufstellen. Auch im Hochsprung gelang ihr selbiges, mit 1,80m schraubte sie ihre bisherige PB gleich um 3cm nach oben. Es folgte mit 14,34m im Kugelstoß gleich die dritte PB, und auch im den ersten Wettkampftag abschließenden 200-Lauf konnte sich die 24-Jährige steigern, mit 23,96s (+1,3) blieb sie erstmals unter der 24-Sekunden-Schallmauer. Nach dem ersten Tag standen daher für die in Führung liegende Verena Preiner 3.842 Punkte zu Buche, gleich um 144 Zähler mehr als bei ihrer PB beim Sieg in Arona vor drei Wochen. Auf den ÖLV-Rekord im Siebenkampf, den seit der EM 2018 in Berlin Ivona Dadic mit 6.552 Punkten hielt, fehlten ihr nur 4 Zähler.

„Ich bin sehr locker in den Wettkampf gegangen und wollte die technischen Fehler, die ich in Teneriffa noch gemacht habe, diesmal vermeiden. Das ist mir auch in allen Disziplinen gelungen, es war ein super Tag und es ist vieles aufgegangen, ich bin sehr zufrieden. Wir haben bei der Hitze versucht viel zu kühlen, kalt zu duschen und Eisbäder zu nehmen. Ich fühle mich ganz gut und fit für den zweiten Tag.“

Sie startete trotz Gegenwind im Weitsprung gleich mit ausgezeichneten 6,16m (-1,0) in den zweiten Wettkampftag des Siebenkampfes. Im Speerwurf konnte sie ihre Serie der Bestleistungen fortsetzen und schaffte im dritten Versuch 49,58m. Den abschließenden 800m Lauf bestritt die 24-Jährige wie gewohnt von vorne, lief die erste Runde in knapp 61 Sekunden und kam nach 2:07,74min in Ziel – auch das neue PB. Insgesamt standen für die Siegerin damit 6.591 Punkte zu Buche, was eine Steigerung gegenüber ihrer bisherigen PB aus Arona vor drei Wochen um 119 Zähler bedeutete. Damit stieß sie auch auf Rang 4 der Jahresweltbestenliste vor.

„Der Weitsprung war mit den drehenden Windböen sehr schwierig, deshalb bin ich damit sehr zufrieden. Im Speerwurf ist es mit gelungen heute ruhig zu bleiben und nur auf die Technik zu schauen, ich wusste, dann kommt die Weite von alleine. Und bei den 800 Metern bin ich gelaufen was ging, da kann man eh nichts anders machen, ich habe bis zum Schluss um jede Sekunde gekämpft.

Der Rekord ist unglaublich, ich freue mich so sehr, dass mir das gelungen ist, es ist einfach riesig. Es ist natürlich auch ein Erfolg meiner Betreuer. Wolfgang Adler ist für mich der beste Trainer, ohne ihn wäre ich nicht hier. Wir wissen ganz genau wie der jeweils andere tickt und können deshalb perfekt zusammenarbeiten.“

Trainer Wolfgang Adler: „Es war ein sehr, sehr guter Siebenkampf von Verena. Sie hat sicher noch Reserven, weil sie jetzt noch nicht in Höchstform ist, die ist erst für die WM im Herbst geplant. Wir haben hier den Fokus ganz klar auf die Technik gelegt. Jetzt gilt es dieses technische Niveau zu halten, aber vor allem bei den Würfen sehe ich eindeutig noch Potenzial. Der Rekord freut und motiviert mich jetzt noch härter weiterzuarbeiten.“

Einzelleistungen: 100m Hürden 13,42s (+0,1) / Hochsprung 1,80m / Kugelstoß 14,34m / 200m 23,96s (+1,3) / Weitsprung 6,16m (-1,0) / Speerwurf 49,58m / 800m 2:07,74min

Copyright: Dario Glavas
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