Verena Preiner mit 6.560 Punkten großartige Dritte

Ausgezeichnet verlief der Siebenkampf für Verena Preiner (Union Ebensee). Gleich in der ersten Disziplin, den 100m Hürden, konnte die 24-Jährige mit 13,25s (0,6) eine großartige neue Bestleistung (neuer OÖ.- Rekord) aufstellen, diese stand bisher bei 13,42s. Auch der Hochsprung gelang sehr gut, bis 1,74m übersprang die ÖLV-Rekordhalterin alle Höhen im ersten Versuch. Bei 1,77m gab es zwar einen Fehlversuch, aber im zweiten Sprung wurde die Latte souverän überquert. Dann war leider Schluss, trotzdem stand die drittbeste Leistung ihrer Karriere und Zwischenrang 9 zu Buche. Mit 14,21m war in der dritten Disziplin, dem Kugelstoß, bereits der erste Stoß der weiteste, die weiteren Versuche ergaben keine Verbesserung. Ein Vorstoß auf Rang 7 war die Folge. Auch der abschließende Bewerb des ersten Tages, die 200m, gelangen ausgezeichnet, mit 23,96s (1,0) stellte Verena Preiner ihre PB ein und schob sich auf Rang 6 vor.

Mit einer persönlichen Bestleistung startete sie auch in den zweiten Tag des Siebenkampfes. Mit einer Serie von 6,27m / 6,36m / 6,16m im Weitsprung schraubt sie ihre bisherige Bestmarke in dieser Disziplin um 2cm nach oben und schob sich auf Gesamtrang 4 vor. Auch in der Hochrechnung um den ÖLV-Siebenkampfrekord hatte sie damit wieder um 14 Punkte die Nase vorne. Im Speerwurf war der erste Versuch zu flach angesetzt und landete bereits bei 43,39m. Es gelangen aber mit den weiteren Versuchen noch Steigerungen auf erst 45,30m und dann sogar 46,68m. Damit fiel die 24-Jährige zwar im Vergleich zum Rekord um 14 Punkte ins Minus, wichtiger war aber der Vorstoß auf Gesamtrang 3. Da die ÖLV-Rekordhalterin als eine der besten Läuferinnen im Feld galt, war die Chance auf eine Medaille plötzlich riesengroß geworden.

Im abschließenden 800m-Lauf setzte Verena Preiner die Vorgaben von Trainer Wolfgang Adler nahezu perfekt um, lief die erste Runde von der Spitze und diktierte das Tempo. Nach 400m ließ sie Katarina Johnson-Thompson vorbei und hängte sich in deren Windschatten. Nach zwei Runden blieb die Uhr bei 2:08,88min stehen und holte damit die erträumte Bronzemedaille. Mit insgesamt 6.560 Punkten blieb die nur um 31 Zähler unter ihrem Rekordsiebenkampf von Ratingen im Juni 2019.

Einzelleistungen: 100m Hürden 13,25s (+0,6) / Hochsprung 1,77m / Kugelstoß 14,41m / 200m 23,96s (+1,0) / Weitsprung 6,36m (+0,4) / Speerwurf 46,68m / 800m 2:08,88min

Den Sieg holte sich überlegen Katarina Johnson-Thompson (GBR), die mit 6.981 Punkten eine tolle neue persönliche Bestleistung (auch JWBL) aufstellte und Top-Favoritin Nafissatou Thiam (BEL / 6.677 Pkt.) keine Chance auf die Titelverteidigung ließ. Mit 90 Zählern Rückstand auf Verena Preiner belegte Erica Bougard (USA / 6.470 Pkt.) Rang 4.

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„Es ist unbeschreiblich, ich könnte gerade die ganze Welt umarmen. Ich bin sehr dankbar an das Team rund um mich, dass diese Medaille möglich gemacht hat, es ist einfach unbeschreiblich. Wirklich an die Möglichkeit es zu schaffen habe ich erst vor dem 800er gedacht. Wichtig war, dass ich mit dem Weitsprung gut in den zweiten Tag gestartet bin und dann einen guten Speerwurf abgeliefert habe. Da ich dann schon auf Platz 3 lag, konnte ich mir mit meiner Stärke im 800er die Bronzemedaille dann sichern. Wolfgang Adler und ich sind einen langen und schönen Weg miteinander gegangen. Sicher mit einigen Höhen und Tiefen, aber jetzt so einen Moment gemeinsam feiern zu können ist einfach unglaublich schön und ein Lohn für unsere Arbeit.“

Trainer Wolfgang Adler: „Der Weitsprung war richtig stark, da ist Verena wie geplant auf Angriff gesprungen. Ohne den Balken zu treffen Bestleistung zu springen, das nehme ich gerne. Im Speerwurf war sie dann scheinbar etwas von der Gesamtsituation beeindruckt, da hat sie mit einem etwas weichen Arme geworfen. Beim 800er gab es keine Überlegung taktisch zu laufen, Verena ist eine der Stärksten in dieser Disziplin, und das sollte sie auch zeigen. Als wir vor neun Jahren unsere Zusammenarbeit begannen, waren unser Ziel den Staatsmeistertitel zu holen und einmal international dabei zu sein. Jetzt ist viel mehr draus geworden, ich bin überglücklich für Verena. Ich bin froh, dass Verena beim 800er nicht so weiche Knie wie ich gehabt hat.“

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Ergebnis

Text: Georg Franschitz /ÖLV

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