Das 2. Obereder-LA-Meeting in Taufkirchen wurde zum Heimspiel für Diskus-Vize-Europameister Lukas Weißhaidinger. Der 33-jährige Lokalmatador verbesserte seine am Mittwoch in Eisenstadt aufgestellte Saisonbestleistung von 64,93 m nicht weniger als viermal. Im fünften Versuch gelang ihm schließlich die Tageshöchstweite von 67,03 m.
„Aufgrund der Rückenprobleme war der Saisoneinstieg heuer so schwer wie noch nie. Aber jetzt ist mir ein richtiger Befreiungsschlag gelungen. Als ich im ersten Durchgang gleich 66 Meter geworfen habe, war ich im Flow, habe fortan alles richtig gemacht. Und plötzlich war sie da, diese Leichtigkeit des Seins. Oder anders formuliert: Ich bin mit Pauken und Trompeten…. und Schlagzeug zurück im Konzert der Großen, würde ich sagen“, strahlte der Weltranglisten-Sechste. Nachsatz: „Das war der wohl wichtigste Wettkampf der Saison für mich – im Hinblick auf die WM in Tokio. Ab sofort ist mit mir zu rechnen.“
Der Siegerwurf bedeutete gleichzeitig auch ein imposantes Jubiläum – zum insgesamt 500. Mal übertraf der ÖLV-Rekordhalter die 60-m-Marke. Detail am Rande: Als Papa Lukas die 67,03 m warf, waren Freundin Hanna und Tochter Lola längst wieder am Heimweg vom Stadion nach Hause.
Diskuswerfen, Männer, Endstand:
1. Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 67,03 m, 2. Robert Szikszai (HUN) 61,07, 3. Muhammad Irfan Shamsuddin (MAS) 58,98, 4. Benjamin Pichler (TGW Zehnkampf-Union) 53,88, 5. Simon Ehammer (SUI) 42,56.
Hudson mit 60,50 m Zweite nach 40-minütiger Regenunterbrechung
Das Einladungs-Meeting von Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger artete für die Speerwerfer:innen zur Wetterprüfung und Geduldsprobe aus. Nur der erste Versuch wurde noch bei trockenen Bedingungen ausgetragen. Dann musste gut 40 Minuten wegen strömenden Regens unterbrochen werden. So hatte die vierfache norwegische Meisterin Sigrid Borge, die gleich im ersten Versuch die Tageshöchstweite von 61,16 m geworfen hatte, das bessere Ende für sich. Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson kämpfte sich gut zurück, der Welt-Jahresbesten gelangen bei feucht-kalten Bedingungen noch gute 60,50 m, der sechste Saisonsieg blieb der 29-jährigen Niederösterreicherin aber versagt.
„Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber Sigrid ist eine Weltklasse-Athletin, sie hat sich den Sieg verdient. Ich habe zu spät meinen Rhythmus gefunden, bin aber trotzdem mit meiner Leistung und mit meiner Weite zufrieden.“ Nächster Start: am kommenden Samstag bei den österreichischen Meisterschaften in Eisenstadt. Da sollte der sechste Saisonsieg nur Formsache sein.
Speerwerfen, Endstand:
Frauen: 1. Sigrid Borge (NOR) 61,16 m, 2. Victoria Hudson (SVS-Leichtathletik) 60,50, 3. Petra Sicakova (CZE) 56,55, 4. Julie Vankova (CZE) 50,0, 5. Leonie Zoe Haller (Union Riverside Mödling) 43,99; Männer: 1. Ludwig Schwaiger (Sportunion IGLA long life) 55,21, 2. Simon Ehammer (SUI) 51,15.
Text (C) ÖOC/Wolfgang Eichler, Foto (C) Klaus Angerer

