Viele Jahre ist Luky bereits im absoluten Spitzenbereich der Weltklasse vertreten. Trotz neuer Aufgaben und Ablenkungen in seinem nahen Umfeld (Geburt seiner Tochter, Umzug in seine Heimat nahe Taufkirchen, Hausbau) ließ die Formentwicklung auch heuer einiges für die WM erwarten.

Luky reiste erst zwei Tage vor der Qualifikation nach Japan an. Mit dieser Strategie hatte er bereits bei den olympischen Spielen 2021 (damals gewann er die Bronzemedaille) in Tokyo sehr gute Erfahrungen gemacht. Und die Qualifikation lief bereits nervensparend gut. Mit 65,91 m belegte er in seiner Gruppe den 3. Rang. 

Insgesamt war das dann der 6. Platz der beiden Qualifikationsgruppen.

Am letzten Abend der WM um 20:10 Uhr sollte dann das Finale beginnen. Doch genau zu diesem Zeitpunkt goß es in Strömen und das Diskus-Finale wurde mehrfach verschoben. Als schon alle Bewerbe zu Ende waren, entschied man sich gegen 22:00 Uhr diesen Wettkampf trotz widrigster Bedingungen doch durchzuführen.

Fair war es bei weitem nicht. Viele Fernsehzuseher werden sich noch ewig an das Ausrutschen vieler Weltklasseathleten bei ihren Drehungen und die resignierenden Gesten erinnern. Lukas begann mit einem sehr soliden Wurf von 62,28 m. Letztlich war der extrem rutschige Kreis dann nur von Athleten zu bewältigen, die dafür das richtige Schuhwerk nutzen konnten. Und da war eine amerikanische Schuhmarke an diesem Abend der große Gewinner. Die ersten 5 dieser WM warfen mit Nike-Schuhen. Lukas stürzte sogar spektakulär beim 2. Versuch. Auch wenn daraus keine schwerwiegende Verletzung resultierte, das stabile Fundament seiner guten Technik war gestört und das Vertrauen auf eine gute Bodenhaftung bei seinen 2 weiteren Versuchen nicht mehr gegeben.

Nach 4 Versuchen musste Lukas das Finale als 9. beenden. Schade, dass dieses Finale aufgrund des WM-Schlusstages nicht mehr verschoben werden konnte. Gratulation an Lukas zur eindeutigen Finalqualifikation und dem guten 9. Rang bei einer WM!

 Foto: © ÖLV / Sonia Maleterova

Text: Roland Werthner