Die Athletin der TGW Zehnkampf-Union war gleich im ersten von drei Semifinalläufen auf Bahn 9 im Einsatz und zeigte ein fulminantes Rennen. Mit 51,52 s lief sie eine klare neue Bestzeit (bisher 51,99 s) und ließ zwei Läuferinnen hinter sich. Da zwei weitere Konkurrentinnen in den anderen beiden Zeitläufen ebenfalls langsamer waren, belegte Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) im Endklassement Platz 20.

„Ich kann’s gar nicht glauben. Es ist so schön, dass ich jetzt eine neue Bestzeit gelaufen bin“, sagte sie im ORF-Interview mit Karoline Rath-Zobernig, um hinzufügen: „Ich war gestern sehr zufrieden mit dem Lauf, aber ich habe einfach gewusst, da geht noch mehr. Es ist so cool, dass ich das geschafft habe“. Freudestrahlend ging die 25-Jährige nach ihrem Interview durch die Mixed-Zone und genoß ihren Olympia-Auftritt, wie sie auch im Interview bestätigte: „Es ist etwas ganz Besonderes für mich gewesen, dass ich hier heute laufen darf.“

Eine Saison wie im Bilderbuch

In den letzten Jahren war die 25-Jährige immer wieder eine Wackelkandidatin, wenn es um die HLSZ-Plätze beim österreichischen Bundesheer ging, da ihre Leistungen sich bei knapp über 53-Sekunden einzupendeln schienen. Der Trainerwechsel zu Wolfgang Adler im vergangenen Herbst verlieh Susanne Walli aber dann Flügel. Bei 52,90 s stand ihre 400-m-Bestzeit zu Jahresbeginn 2021, Wolfgang Adler hatte schon damals für seine Athletin die Olympia-Qualifikation im Visier. Mit einer beachtlichen Leistungssteigerung bei den Juni-Wettkämpfen mit einer neuen Bestzeit von 51,99 s, dem Balkan-Meistertitel und weiteren Zeiten knapp über der 52-Sekunden-Marke löste sie „last minute“ das Ticket für Tokyo. Im gestrigen Vorlauf rief sie dann ihr Leistungsvermögen ab und zog – auch mit etwas Glück – ins Semifinale der Top-24 ein, wo sie dann nochmals deutlich zulegen konnte. Für Susanne Walli, nun mit einer Bestzeit von 51,52 s, war es ein perfektes Jahr: „Die ganze Saison war wirklich sehr gut von mir und ich bin froh, dass ich da jetzt nochmals eine Bestzeit laufen konnte. Ich glaub‘, schöner geht’s gar nichts“.

In der All-Time-Bestenliste markieren Wallis 51,52 s von heute die drittschnellste Zeit einer ÖLV-Athletin in der Geschichte. Nur Karoline Käfer lief in den 1970er-Jahren mit 50,62 s und 51,31 s schneller.

Und noch eine Zahl verdeutlicht das mehr als gelungene Olympia-Debüt der 25-jährigen HLSZ-Athletin. In der Meldeliste war sie nämlich nur auf Platz 37 geführt, nun steht Platz 20 zu Buche. Ihre Hochform beim Großereignis und ihre großartige Entwicklung bestätigen wieder einmal, die außergewöhnlichen Fähigkeiten ihres Trainers Wolfgang Adler, der es versteht, Athlet/innen in den unterschiedlichsten Disziplinen zu internationalem Format zu entwickeln.

Text: ÖLV (Helmut Baudis)

Foto: (c) ÖLV (J.P. Durand)

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