Platz 3 für Lukas Weißhaidinger in einem spannenden Diskuswurf-Finale
Nach guten Einwürfen, beide ca. 66m, gelang Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) zum Einstand des Wettkampfes bereits eine gute Weite. 63,05m bedeuteten Rang 3 nach Durchgang Eins. In Runde 2 gab es keine Steigerung beim EM-Debüt des 26-jährigen. Die Wurfkurve war etwas zu flach und der Diskus landete schon bei 62,00m, womit ihn auch weitere vier Konkurrenten überholten. Der dritte Wurf des Olympiasechsten von Rio 2016 war dann ungültig und damit begann, wie in der Qualifikation, kurz eine leichte Zitterpartie. Als Gesamt-Siebenter zog er in den Endkampf der Top-8 ein. In Durchgang Vier gab es eine leichte Verbesserung auf 63,98m und Zwischenrang 4. Zwischen Platz 3 und 8 lagen nur 1,33m, was die große Dichte des Wettkampfs unterstrich. Im fünften Versuch gelang dann die erhoffte Steigerung auf 65,14m und der Vorstoß auf den dritten Platz. Nachdem Bronze im letzten Durchgang bereits fixiert war, beförderte der WM-Neunte des Vorjahres den Diskus nochmal auf 64,50m. In einem extrem spannenden Diskuswurf-Finale sorgte Lukas Weißhaidinger somit für die zehnte Freiluft EM Medaille für Österreich. Im letzten Versuch holte sich Andrius Gudzius (LTU) Gold mit 68,46m vor dem Schweden Daniel Stahl (SWE) , der auf 68,23m kam.
„Es ist unglaublich jetzt dazustehen mit der ersten Medaille. Wie ich angefangen habe war das mein großes Ziel und ich bin jetzt mal unglaublich glücklich und möchte jeden Moment genießen. Mit den 63m zu Beginn ist es schon mal besser gegangen als gestern. Beim Ersten riskiert man unterbewusst nicht ganz so viel und darum ist es ganz schwierig, gut zu werfen. Dann habe ich leider Probleme bekommen. Ich war schon vorbereit, hatte den Diskus schon in der Hand und warum auch immer, wurde der Ring gesperrt. Da wurde der normale Ablauf unterbrochen und in den 2-3 Minuten Unterbrechung war es schwierig die Spannung hoch zu halten. Nach dem dritten Versuch hat Gregor gemeint: „Wach auf jetzt, du musst was machen“. Der vierte, fünfte und sechste Versuch ist richtig gut gelaufen und ich konnte voll attackieren und die Medaille holen. 65 Meter ist eine richtige gute Weite, eben eine Medailleweite. Das war ein geiler Wurf. Im Sechsten hatte ich dann extrem zittrige Beine, weil ich wusste ich habe bereits die Medaille. Gerd Kanter und Robert Harting beim letzten internationalen Meeting geschlagen zu haben, ist eine spezielle Auszeichnung. Da fühlt man sich nochmal ein bisschen mehr geehrt. Das Publikum war richtig fair und es waren so viele Leute da, auch aus Österreich. Das war so ein geiles Gefühl. Danke an Gregor, der das ganze Jahr für mich da ist und heute wieder mal die richtigen Worte gefunden hat. Die Medaille gehört genauso ihm, wie mir.“
Trainer und ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler über die Bronzemedaille seines Schützlings:
„Ich bin überglücklich, es war eine lange, schöne Saison, aber auch viel Arbeit. Das ist nun der Lohn dafür und mich es freut es so für Luki. Es war ein irrsinnig spannender und geschichtsträchtiger Wettkampf, auch Robert Harting und Gerd Kanter, die beiden Olympiasieger, haben um die Medaillen mitgekämpft und ich bin überglücklich, dass Lukas Bronze gemacht hat. Im dritten Versuch war ich kurz etwas unentspannt, aber da kommen halt die Emotionen. Es ist ziemlich warm gewesen und Luki hat super reagiert. Es war ein richtig schöner Kampf am Schluss und er hatte es drauf und hat gezeigt, dass er auch wirklich ein Kämpfer ist. Die Medaille hat er sich heute gegen richtig gute Leute erkämpft.“
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