Endi Kingley ist ein Spezialist für Großereignisse. Vierter bei der Jun-EM 2021 in Tallinn, 5. der Jun-WM 2021 in Nairobi und jetzt wieder 4. bei der U23-EM in Espoo. Es war ein souveräner Auftritt heute in Finnland. 3x verbesserte er seine PB (von 15,86 auf 15,87, 16,05 und 16,06m).

Dennoch war heute auch viel Pech dabei. Den besten Sprung (über 16,20) hat er hauchdünn übertreten, die Silber- und der Bronzemedaillengewinner aus Schweden und der Türkei hatten jeweils nur einen guten bzw. besseren Sprung als Endi…

Aber er war zum richtigen Zeitpunkt in Hochform und voll fokussiert. Das nächste metrische Ziel sind wohl die 17 Meter…

Grünbart mit U23 Staffel-Rekord

Vor zwei Wochen hatte sich die 4x100m Staffel der Männer mit einer Zeit von 40,44s für die U23-EM qualifizieren können. In Espoo war sie im ersten von drei Vorläufen auf Bahn 8 gelost worden, sicher kein Nachteil außen laufen zu können. Startläufer war Klaus Grünbart (LAG Genböck Haus Ried), der 21-Jährige Oberösterreicher zeigte eine tolle Startkurve und konnte sehr gut mit der Konkurrenz mithalten. Die erste Übergabe gelang ausgezeichnet, Lukas Pullnig (KLC) übernahm den Staffelstab. Der 21-Jährige Kärntner stürmte die Gegengerade hinunter und wechselte auf seinen Kärntner Landsmann Stephan Pacher (VST Laas). Der 19-Jährige dürfte einen Hauch zu früh gestartet sein und musste noch einmal leicht Geschwindigkeit rausnehmen, zeigte dann aber eine starke zweite Kurve. Der letzte Wechsel erfolgte auf Noel Waroschitz, der bereits im Einzelbewerb über 100m mit dabei gewesen ist. Der 21-Jährige Tiroler musste kurz verzögern, flog dann aber die Zielgerade geradezu hinunter, konnte noch die Staffeln aus Slowenien und der Schweiz überholen und kam als toller Dritter ins Ziel. Mit 40,12s stellte die ÖLV-Staffel damit neuen U23-Rekord auf, seit 2017 hatte dieser bei 40,29s gestanden, und verpasste als 11. den Einzug ins Finale nur um 28/100s.

Staffel-Coach Viola Kleiser: „Die Truppe ist ja heuer schon zwei Mal in dieser Zusammensetzung gelaufen, wir hatte also Referenzwerte für die Übergaben. Der Plan war hier voll zu riskieren, weil bei einer EM braucht man mit Sicherheitsübergaben gar nicht mitlaufen. Alle Übergaben haben knapp ausgeschaut, aber das sind dann auch sehr schnelle Wechsel, auch wenn sie nicht perfekt waren. Läuferisch waren alle vier extrem gut, besonders aber die Zielgerade vom Noel. Für alle war es das erste Großereignis, hier mit einem Rekord so abzuliefern, das haben sie schon richtig gut gemacht.“

Foto: © ÖLV / Coen Schilderman

Text: Roland Werthner / Georg Franschitz