An diesem Wochenende (18./19.Februar) finden in der Linzer Tips-Arena die Leichtathletik-Hallen-Staatsmeisterschaften statt. An beiden Tagen zeigten die besten heimischen Leichtathleten bislang ausgezeichnete Leistungen, wir haben die Highlights zusammengefasst.
Gogl-Walli mit Weltklasse-Leistung, Lindner und Strametz melden sich zurück
Top-Vorstellung von Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf Union) gestern schon über die 200m, heute über die 400m präsentierte sich die 26-Jährige noch stärker. Die Oberösterreicherin zeigte am Samstag einen dynamischen, sehr flüssigen Lauf und pulverisierte ihre bisherige Hallen-Bestleistung von 23,83s auf nunmehr 23,56s. Heute über ihre Spezialstrecke lief die WM-Semifinalistin die ersten 200m in sehr flotten 24,65s an, blieb weiter auf dem Gaspedal und zertrümmerte ihre erst am Mittwoch aufgestellte PB (53,19s) auf sensationelle 52,17s. Damit schaffte sie auch das direkte Hallen-EM-Limit (52,20s) und kam mit ihrem neuen OÖLV-Rekord bis auf 27/100s an den Uralt-Rekord von Karoline Käfer heran.
Susanne Gogl-Walli: „Die Form war schon in den letzten beiden Wochen ansteigend, in den letzten Tagen haben wir den Umfang deutlich reduziert. Es freut mich, dass es jetzt so gut funktioniert hat. Die ersten 200m sind in der Halle sehr wichtig, da hilft es sehr, wenn man schnell anlaufen kann, das gibt jetzt viel Selbstvertrauen. Der 400er war der Wahnsinn, sicher eines der besten Rennen von mir bisher.“
Über 60m präsentierte sich EM-Kandidatin Magdalena Lindner (Union St.Pölten) wieder in Top-Form, im Finale drehte die Niederösterreicherin richtig auf und kam mit 7,37s auf 1/100s an ihre PB heran.
Magdalena Lindner: „Die Hallensaison hatte ja mit den 7,36s gut begonnen, war dann aber mit meiner Erkrankung nicht optimal verlaufen. Jetzt passt wieder alles, die Form ist wieder da und geht nach oben, daher bin ich mit den 7,37 heute zufrieden.“
Hürden-Ass Karin Strametz (SU Leibnitz) meldete sich zurück und drückte über 60m Hürden bei ihrer Titelverteidigung ihre Saisonbestleistung auf die Siegerzeit von 8,21s, womit sie bis auf 8/100s an ihre PB herankam. Mit dieser Zeit hätte sie auch das bis 2021 gültige Hallen-EM-Limit (8,25s) locker unterboten.
Karin Strametz: „Der Titel bedeutet mir sehr viel, weil ich nach der Kreuzbandverletzung im letzten Sommer jetzt wieder zurück bin und sie mich wirklich nicht mehr beschäftigt.“
Fuchs mit direktem EM-Limit, drei Mal Gold für Strohmayer-Dangl, Klotz schafft neue PB, Distelberger beendet Karriere mit Sieg
Schon im Vorlauf über 60m konnte Markus Fuchs (Union St.Pölten) seine aktuelle Top-Form unter Beweis stellen, mit 6,68s war er mit Abstand der Schnellste. Im Finale schaffte der Niederösterreicher dann sein erklärtes Ziel, die direkte Hallen-EM-Norm von 6,63s zu unterbieten. Und es sollten sogar 6,61s in die Wertung kommen, was neben neuer PB auch NÖLV-Rekord bedeutete.
Markus Fuchs: „Es war nicht ganz einfach, heute ins Rennen zu finden. Ich will unbedingt unter 6,60 laufen, ich werde erst zufrieden sein, wenn ich das geschafft habe. Aber ein Titel ist ein Titel, den nimmt man immer. Bei der EM kann ich aber sicher noch etwas drauflegen.“
400m Hürdenspezialist Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) holte bereits gestern zwei Mal Gold, sowohl über 200m in 21,98s (BLV-Rekord) als auch über 800m in 1:52,85min (PB) düpierte er die Spezialisten auf diesen Distanzen und blieb siegreich. Heute war er auch über 400m der Schnellste und verteidigte seinen Titel in 47,84s (BLV-Rekord)
Niklas Strohmayer-Dangl: „Ich hab den 200m-Lauf super erwischt und gewusst, hinten raus kann ich noch zulegen, es war ziemlich perfekt. Über die 800 habe ich gewusst, wenn ich auf Platz 3 zurückfalle habe ich keine Chance mehr zu gewinnen, daher habe ich mich nach vorne gekämpft, auf 800 muss man das in der Halle machen. Heute über die 400 waren die Beine schon etwas schwer, besonders hinten raus. Aber meine dritte PB und der dritte Titel, ich bin mega happy.“
Tolle Vorstellung von Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) im Stabhochsprung, der wie erwartet eine Klasse für sich war. Seine neue Hallen-PB von 5,52m (TLV-Rekord) überquerte der 24-Jährige im dritten Versuch mit viel Reserve.
Riccardo Klotz: „Es ist schon beim Einspringen sehr gut gelaufen, ich hatte heute gleich ein gutes Gefühl, sowohl technisch als auch körperlich. Ich bin heute aggressiv auf den Stab gegangen und konnte harte Stäbe verwenden, die ich bisher noch nicht gesprungen bin.“
Über 60m Hürden konnte „Altmeister“ Dominik Distelberger (UVB Purgstall) mit 8,19s seinen bereits 7. Titel in dieser Disziplin holen. Nach dem Lauf gab Distelberger auch das endgültige Ende seiner Sportler-Karriere bekannt.
Dominik Distelberger: „Cool, dass ich den Titel noch einmal holen konnte, da ich unter der Woche krank war, wusste ich nicht wie es gehen wird. Jetzt ist aber Schluss, das war es mit Wettkämpfen. Die Highlights in meiner Sportlerlaufbahn waren sicher die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio, meine Zehnkampf-PB kurz davor in Götzis und, auch wenn es damals ein wenig weh getan hat, der vierte Platz mit dem knapp verpassten österreichischem Rekord bei der Hallen-EM in Belgrad.“
Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Robert Katzenbeisser)
Eine detaillierte Aussendung über den 2. Wettkampftag folgt nach Abschluss der Bewerbe um ca. 18 Uhr
Foto: © ÖLV / Robert Katzenbeißer
19/02/23 15:21, Text: Georg Franschitz
Schreibe einen Kommentar