Am Samstag, dem 10. Juni, gingen die Weltmeisterschaften im Berglauf und Trailrunning zu Ende. Gleich vorweg – die Organisatoren in Innsbruck/Stubai haben hier neue Maßstäbe im Bezug auf die Organisation eines Laufevents gesetzt. Vom Stubaital bis zur Nordkette in Innsbruck bildeten bereits bestehende Trails die Laufstecken mit schönstem Bergpanorama. Generell wurde in allen Belangen auf Nachhaltigkeit geachtet – es wurde auf bereits bestehende Wege gesetzt, Müll wurde vermieden wo nur möglich. Einzig der ‚Fußabdruck‘ der Sportler sollte auf den Trails hinterlassen werden – und das ist eindrucksvoll gelungen. Die kurzen Wege zeigten sich auch bei den Bewerben. Gerade noch auf der Nordkette bzw. der Höttinger Höll, führten die Bewerbe in wenigen Laufminuten in die Altstadt. Bei diesem Sportevent wurde der Laufsport mitten in die Innenstadt von Innsbruck vor das ‚Goldene Dachl‘ gebracht – oder noch besser gesagt einen halben Meter an die Kaffeetische der Altstadt. Mit einem eigens angelegten 150 Meter langen Trail durch die Innenstadt war für den unbedarften Zuseher bis zum Hardcorefan die Faszination des Trailrunnings zu spüren. Die Läuferinnen wurden beim Zieleinlauf durch die Innenstadt über einen Kilometer von Fans begrüßt und frenetisch angefeuert. Ein Fest für den Laufsport – danke für diesen perfekten Rahmen einer WM gebührend.

Zum Abschluss standen am Samstag die Bewerbe im Mountain Classic auf dem Programm. Bei den Burschen U20 waren Fabian Hennerbichler (Rang 47) und Niklas Scherb (Rang 40) vom OÖLV am Start. Für beide war es das erste Großereignis. Im 75 Starter umfassenden Feld liefen sie ein beherztes Rennen und erreichten in diesem Elitefeld respektable Platzierungen. Gold und Silber gingen an Uganda, Rang drei sicherte sich überraschend ein Schweizer Eidgenosse. Im mit Spannung kaum zu überbietenden Herrenrennen belegte Martin Enzenberger den hervorragenden 63. Rang. Den Abschluss durften bei diese WM die Damen machen und Bernadette Schuster belegt hier den ausgezeichneten 59. Rang. Nach der ersten von zwei zu laufenden Runden lag noch eine Schwedin in Front, welche schlussendlich noch von einer US-Amerikanerin abgefangen wurde.

Wie breit dieser Sport aufgestellt ist, sieht man an der Verteilung der Goldmedaillen – 8 Nationen konnten sich in den Siegerlisten eintragen. Frankreich mit 6 vor Kenia mit 5 und England mit 3 Goldmedaillen waren die erfolgreichsten Nationen. Gratulation an derer Stelle nochmals an Andrea Mayr zur Goldmedaille im Vertical-Berglauf für ‚RotWeißRot‘.

Mit 34 Athletinnen hat der ÖLV eine durchaus große Mannschaft zu den WMTRC 2023 nach Innsbruck/Stubai entsandt. Ein schönes Ausrufezeichen, um Marketing im Sinne des Laufsportes in Österreich durch Österreicher zu machen. Speziell für unsere Nachwuchsathleten ist die Motivation groß auch bei einem Event dieser Größe in Zukunft dabei zu sein. Freuen wir uns auf 2025 bei der nächsten WMTRC in Spanien und hoffentlich sind auch da wieder viele (ober)österreichische Sportler mit dabei.

Bild / Text: Hannes Scherb